Donnerstag, 13. Oktober 2016

Post Nr. 25 oder eine besondere Freundschaft oder die Sache mit dem Vertrauen

Juhuuuuuu, der von mir lang ersehnte Zeitpunkt rückt näher. Bald ist es soweit und eigentlich sollte ich in pure Vorfreude ausbrechen. Doch statt des Frohsinns und entspanntem Fahren, versuchen mein lieber Dieter und ich noch irgendwie pünktlich zum Flughafen zu gelangen, denn dort landen in naher Zeit die Gründe meiner zwiegespaltenen Emotionen. 


Freude und Stress tanzen und kämpfen abwechselnd in mir.

Verflixt! Der Flieger landet auch noch 10 Minuten zu früh und dabei ist es doch so richtig wichtig für mich, pünktlich am Flughafen zu sein!
Wir sind schon auf der Autobahn und hoffen nach einigen kurzen Staus auf freie Fahrt für das letzte Stück. Eine Nachricht blinkt auf meinem Handy auf:
"landed"

Na ganz gut denke ich und werde immer hibbliger, jetzt bloß keinen Stau mehr stöhne ich genervt und mein lieber Dieter gibt sein Bestes um schnellstens seinen Dodge in der dezenten Farbe
"sunburst orange" zum Flughafen zu bewegen.
"baggage"
 erklingt die nächste Nachricht 

Das wird eng schnaufe ich gestresst und mein Magen unterstützt diesen Gedanken umgehend durch ein schmerzhaftes Zusammenziehen und auch mein Atem gibt seinen Senf dazu und presst sich durch meine Lunge. Wir sind halt ein eingespieltes Team, mein Körper und ich.

Aber so sollte es ja nun doch nicht stattfinden, das hatte ich mir ganz anders vorgestellt und rufe mein inneres Bild vor meinen geistigen Bildschirm, der mir eine genaue und sehr klare Szenerie von dem gibt, worauf ich mich schon seit Monaten freue.

Dieses innere Bild sieht mich ganz klar in der Ankunftshalle am Flughafen voller Freude und aufgeregt auf meine Freundin Laura und ihren Mann Ramsey wartend.
Und ich war da in meinen Gedanken, als die Tür zum Ausgang aufging, das ist sicher!

"Mein verflixter Glaubenssatz dazu"
Hätte ich auf mein Gefühl gehört und wäre dem Impuls gefolgt loszufahren, hätte ich die ganze Situation und die Vorfreude genießen können.

Hätte und wäre und die Entscheidung des Verstandes...!

Während also mein lieber Dieter ziemlich entspannt seinen Dodge genussvoll und entspannt im Hier und Jetzt über die Bahn rollen lässt, werde ich immer nervöser und hoffe auf ein Wunder.


Und klar, ich hätte es wissen müssen, wir haben es tatsächlich geschafft. Schnaufend und mit einem knappen Vorsprung von 30 Sekunden, aber wir waren dort!


Wir haben es tatsächlich geschafft! Trotz zu spätem Losfahren, trotz doofem Stau. (Ein Stau ist für mich wirklich ein doofer Stau, wenn er wegen den Gaffern entsteht, die sich genau anschauen müssen, was auf der Gegenfahrbahn passiert ist. Das geht natürlich nur, wenn man auf der Autobahn auf 50 kmh runter bremst. Schon klar...grrrrrr)

Nun ja, diese oder ähnliche Situationen kommen wohl jedem bekannt vor...

Wie der Empfang abgelaufen ist? Nun fast genau so wie der Film in meiner Vorstellung.
Ich habe mit den Armen gefuchtelt, laut hurra gerufen, gelacht, getanzt, gelaufen, geredet, umarmt - wieder umarmt - nochmals umarmt, immer noch gefreut...


Mitten im Weg standen also vier Menschen, umgeben von 2 wirklich sehr großen und 2 kleineren Gepäckstücken und haben sich gefreut, gelacht, geredet, umarmt.

Interessant war, dass die ankommenden Passagiere um uns herumgegangen sind, niemand hatte sich beschwert, niemand grimmig geschaut oder uns aufgefordert zur Seite zu gehen. 
Ich glaube, dass die Menschen von dieser Begegnung eher ein Lächeln, ein Stück der Freude und Begeisterung für sich mitgenommen haben.

Natürlich hat meine innere Bilderwelt alles gegeben, um den Gedanken in die Realität zu bringen, die ganze Aufregung war wie so oft bei mir, eigentlich unnötig.

Klar kann der eine oder andere jetzt sagen, dass das nur Glückssache oder mehr oder weniger kalkulierte Zeit war, dass wir gerade noch pünktlich am Flughafen ankamen.
Aber wir sind einfach zu spät losgefahren und hatten einige kleinere und wie gesagt, einen doofen Stau.

Aber es ist das innere Wissen, dass uns sagt, dass das eigentlich so passt oder eben auch nicht passt. Tief im Inneren haben wir diese Information meistens abrufbar parat, wenn wir ehrlich sind.

Ein gutes Beispiel dafür.
Verliebt war doch garantiert schon jeder ein oder auch zweimal. Und wenn man sich zurück erinnert und ganz ehrlich zu sich ist, wusste man damals schon, ob die Sache gut gegangen ist oder ein Griff ins Klo war. 
Thema ist doch nur, dass man im ersten Liebesrausch wenig Lust hat, sich die rosarote Brille von der Nase zu schieben.
Aber... das Wissen ist da, kommt darauf an, ob wir es sehen und wahrnehmen wollen.

und...

klar hätten wir auch in einem längeren Stau stehen können, statt gestresst aber gerade noch pünktlich am Flughafen zu sein.
Aber auch dann habe ich eine gute Antwort darauf. 
Denn, wenn tatsächlich etwas "komisches" im Leben dazwischen kommt, bin ich mir sicher, dass das in irgendeiner Form gut für mich war. Vielleicht wäre etwas Unerfreuliches geschehen, sodass ich einfach das kleinere Übel in Kauf nehmen darf.

Diese Sicht der Dinge macht es einfacher für mich. Denn sofort bin ich beruhigter, fühle mich gut und finde meine Argumentation logisch. Ich glaube nämlich wirklich daran, dass das so ist.
Die andere Alternative wäre es mich zu ärgern, Schuld zuzuweisen, Kalorienbomben zu vernichten, sich darüber vielleicht noch mehr zu ärgern und dazu habe ich grundsätzlich keine Lust.


Mein wunderbarer Glaubenssatz dazu?
"Ich darf meiner inneren Gewissheit noch mehr glauben und vertrauen und kann mir die innere Anspannung oft sparen. 
Ein genaueres Hinhören auf die innere Stimme oder Intuition macht Sinn, ergibt eine enspanntere Gegenwart und demzufolge auch eine vertrauensvollere Zukunft"

Eine schöne Zeit bis zum nächsten Seminar oder Post,


Petra











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