Donnerstag, 27. April 2017

Post Nummer 37 - oder was das freie Sprechen mit einem Polizeiauto zu tun hat

Für viele Menschen ist es kein besonders vergnügliches Erlebnis eine Rede vor anderen Menschen zu schwingen. Und deswegen ist vielen unserer Teilnehmer vor der 2. Ausbildungsstaffel "freies Sprechen und Unterbewusstsein" leicht mulmig und sie sehen dieser Staffel mit sehr gemischten Gefühlen entgegen.

Einen Vortrag oder Rede halten ist erfrischend einfach und macht sogar viel Spaß!
Dabei sollte man den werten Zuhörer mit seiner Rede nicht langweilen, sondern begeistern, bildhaft und lebendig sprechen, und dazu auch noch beim Thema bleiben.

Eigentlich ganz einfach, doch alte "verflixte Glaubenssätze" mit einen Sack voller unlustiger Erfahrungsschätze schießt bei dem Thema nach vorne und schwenkt die große "Unlust Flagge".

Mein "verflixter Glaubenssatz" zu diesem Thema?

Ich persönlich mag keine Redner oder Sprecher, die mit ihren Themen die Menschen langweilen und eher zum Einschlafen als zur echten Aufmerksamkeit motivieren. Man darf dabei schon etwas von sich zeigen und auch das schwierigste Thema lässt sich mit ein wenig Einsatz und Energie so präsentieren, dass die Zuhörer wach statt müde den Vortrag oder Präsentation folgen können."

So auch bei Anja, einer unserer Trainerinnen, deren Geschichte ich hier unbedingt verewigen möchte.  Im Laufe der Jahre habe ich schon einiges gehört, aber diese Geschichte hat einen Platz in den Top 10 unter dem Thema "Jugendsünden" verdient.

Anja, selbstbewusst und sehr klar in ihrer Persönlichkeit, erzählte mir am Master Training, dass sie einen höllischen Respekt vor Menschen hat, die frei vor einer Gruppe sprechen können. Sie würde so gerne, aber bekommt weiche Knie, Schweißausbrüche und sonstige unangenehme Begleiterscheinungen dazu.


"Wenn es weiter nichts ist, das kannst du mit viel Spaß und Leichtigkeit an unserer 2. Ausbildungs-Staffel lernen. Es ist ein "gewusst wie" und sowieso leichter wie gedacht. Einfach anschauen und den verflixten Glaubenssatz in  einen wunderbaren verwandeln, und das in kürzester Zeit"

Prima finde ich es, dass unsere Trainer in Ausbildung nach dieser Staffel jede Gelegenheit nutzen, um das Gelernte in die Tat umzusetzen. Bei Firmenführungen und Präsentationen, Geburtstage, Seminare und allen sich bietenden Gelegenheiten. Gut so, learning by doing.

Und immer wieder höre ich: "Hätte ich das früher gewusst, dass freies Sprechen so einfach ist und so viel Spaß macht, dann..."💞 Fast so wie mit dem Feuerlaufen, auf Scherben laufen oder sonstigen Projekten. Schwierig ist meist nur die Ent-Scheidung dafür und der erste Schritt. Der Rest folgt meist leichter wie gedacht.

Gesagt, getan hat sie sich zur 2. Staffel angemeldet und war sehr gespannt, was da nun auf sie zu kommt.

Schritt für Schritt und komplett anders wie von allen erwartet, gehen wir Stufe um Stufe und mit viel Humor und Lachen zum freien Sprechen über.

Um Ausdruck, Geschwindigkeit, Begeisterung und den Zuhörer in den Bann ziehen, sollen die Teilnehmer eine Story aus ihrem eigenen Leben erzählen.

Anja tritt auf die Bühne. Wie gelernt zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich, beobachtet ihre Zuhörer, steuert die Emotionen die sie weitergeben möchte, zentriert sich und beginnt zu erzählen:


" Als ich im Studium war, habe ich es wirklich krachen lassen. Ziemlich wild und lustig. So waren wir Kunststudentinnen, junge Wilde. Eines Abends war ich bei meiner Freundin in der Bar, der Stammkneipe fast aller Kunststudenten in Karlsruhe und wie so oft war Alkohol im Spiel. Die Stimmung war ausgelassen und meine Freundin schlug mir plötzlich vor, als Einlage einen Tanz auf den Tresen hin zulegen. 


Der Job eines Nummerngirls ist hot, auf den Tresen noch heißer, die Erwartungen waren angekurbelt, wir kamen aus der Nummer nicht mehr raus, ein paar Gläser mehr mussten sein. 
Also, rein in die Netzstrümpfe und rauf auf die Tresen. Wow. So weit so gut...


Nach dieser spaßigen Aktion fuhr ich nach Hause. Natürlich mit dem Auto und immer noch ziemlich betrunken.👀 
Auf dem Weg dorthin tauchte plötzlich eine richtig große Straßensperre auf, mit einer Menge an Polizeifahrzeugen, die eine allgemeine Fahrzeugkontrolle durchführten. Und logisch, ich wurde ebenfalls raus gewunken. "Puh, wenn jetzt kein Wunder geschieht, ist mein Führerschein die nächsten Monate wohl nicht mehr in Sichtweite"
Au weia, Alkohol getrunken und gehofft, dass nichts geschieht, die Situation kennen wohl einige...

Also fuhr ich rechts ran und hatte schon die ungünstigste Szenerie vor meinem geistigen Auge. Denn ich war echt betrunken, so richtig blau. So blau, wie das Blaulicht der Polizeiautos um mich herum.
Puh, wir alle halten die Luft an und warten gespannt, wie es weiter geht...

In diesem Moment bekam einer der Polizisten eine Meldung, blickte sich um, sprach hektisch in sein Funkgerät, sprang in ein Fahrzeug und rauschte mit Sirene schnell davon. Mehrere Polizisten taten es ihm nach, da musste wohl etwas sehr Dramatisches passiert sein, denn eine lebhafte Unruhe breitete sich aus. Ich nutzte die Gelegenheit des allgemeinen Durcheinanders, sprang ins Auto und fuhr so schnell ich konnte davon.
 Oh je oh je, denken wir als faszinierte Zuhörer...und jetzt?

Ich fuhr so gut es ging, mit einem rasant schlechten Gewissen, so muss es sich anfühlen, wenn man Fahrerflucht begeht, panisch, aber keinen Millimeter mehr nachdenken, nur weg und sich dabei einbilden, dass haut hin. Niemand war hinter mir, es hatte scheinbar  geklappt und mit einem Stoßseufzer kam ich zu Hause an, parkte den Wagen in der Garage und fiel direkt ins Bett. Puh, was für ein Abend...
Glück gehabt, denken wir, wirkliches Glück gehabt und bestimmt passt sie das nächste Mal mit dem Alkohol auf...

Ungefähr 1 Stunde später klingelte es an der Haustür, 2 Polizisten standen davor.🙈🙉🙊
Kann ich ihnen helfen, fragte ich, so charmant es mir mit dickem Kopf möglich war, Mist dachte ich, "was kommt wohl jetzt?"
Jetzt haben sie sie doch noch erwischt, denken wir und warten gespannt, was nun folgt.
👀
👎
👐
👾
👮
👮
💥
💣

"Ja, sagten die Beiden ziemlich streng, verraten Sie uns bitteschön, wo unser Polizeiwagen ist..."😲

Verflixt, da hat sie sich tatsächlich statt ihres Autos, ein Polizei Auto geschnappt?!? Ok, sie muss wirklich sternhagelvoll und blauer wie das Blaulicht der Polizei gewesen sein.😂

Danach waren wir Zuhörer sprachlos. Wie die Geschichte weiter ging, wollte sie uns nicht mehr erzählen. Das bleibt ihr Geheimnis. Lustig war es wohl nicht...

Nichts ist gerechter wie das Leben selbst ist einer meiner Leitgedanken. 

Nun ist sie Mama und hat 2 Söhne. Mal schauen, ob sie das wilde Temperament und Feier Freudigkeit von der Mama geerbt haben.😁

Außerdem ist sie Inhaberin eines Fotostudios 
 Mietstudio – Film- und Fotoproduktionen und hat sich ebenso auf Fotografenberatung und Coaching spezialisiert. Die wilden Partys scheinen vorbei zu sein, die Kreativität hat auf seriöse Art und Weise Einzug gehalten...👍


Mein wunderbarer Glaubenssatz dazu?

"Es ist doch immer wieder herrlich zu beobachten, wie die Menschen nach kürzester Zeit frei und mit Begeisterung vor Gruppen sprechen können."

Was mein lieber Dieter dazu sagt? 

Ich wette, bei dem Vortrag hat er seine Stirn gerunzelt und vermutlich innerlich die Augen verdreht. Denn er kann nicht verstehen, wie man überhaupt Alkohol trinken kann. 
Natürlich trinkt er nicht - niemals.
Macht aber nix, jeder hat seinen polaren Aspekt und dafür hat er ja mich.😁 Auch er war einmal jung...und seine Geschichten stehen dieser in nichts nach.

Nun sind wir (hoffentlich) ein wenig älter und weiser und beschäftigen uns mit dem, was wirklich wichtig und interessant für uns ist. 

Wenn ich mich intensiv mit einem Thema beschäftige, vertraue ich gerne meinem inneren Ratgeber, auch Intuition, innere Stimme, oder Bauchgefühl genannt. 
Ich folge aufmerksam den Lebens Impulsen die mein Thema betreffen und durch positives Feedback in Form von Menschen, Situationen und Begebenheiten erfolgen. Es kann ein Kreislauf entstehen: Auf die Impulse achten - diesen folgen und vertrauen - weitere Impulse folgen, die Selbstsicherheit und das Vertrauen in die eigene Wahrheit nehmen zu. Realität in dem, was ich aussende, entsteht.

Etwas anderes, ebenso praktisches:
Mache ich gerne, wenn ich etwas suche, wie zum Beispiel einen Schlüssel, Handschuhe was auch immer. Diesen Suchauftrag gebe ich ganz entspannt aber bestimmt an mein Unbewusstes - die Antwort folgt fast immer, meist ein wenig Zeit verzögert. Schließlich ist das Erlebnis im Unbewussten abgespeichert.
Erspart stundenlanges Grübeln, Nachdenken und sich selber verrückt machen. Wieso selbst in Arbeit versinken, wenn ein zuverlässiger Helfer in Form des UB zur grenzenloser Verfügung steht und mehr oder weniger gut trainiert auf den Einsatz wartet.

Bis zum nächsten Post oder persönlich an einem Seminar bei uns,

herzlichste Grüße,


Petra




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