Donnerstag, 27. Februar 2020

Post Nummer 47 - oder was Kopfweh mit Herzschmerz zu tun hat

Es ist Donnerstag und unruhige Gedankengänge haben mich heute Nacht wach gehalten. Eine dieser Nächte, wo man nicht top fit und wach aus dem Bett springt. Einige Dinge bringen auch mich um meine geliebte Nachtruhe.


Normalerweise springe ich mit einem glücklichen Lächeln in unser Wasserbett und schlummer friedlich bis in den nächsten Morgen hinein, um dann wiederum fröhlich den neuen Tag zu beginnen.

Heute vormittag jedoch, arbeiten mein lieber Dieter und ich von zu Hause aus, weil wir uns später mit unseren Kids Manuel, Tashina und ihrem Freund Matthew in München treffen.

Ich habe Kopfweh, ich bin müde, und mein Herz brennt wie in einem Feuerring. Meinen lieben Dieter habe ich auch schon angemosert und seine Bürotür zu gemacht, weil mir die Musik zu laut ist und ich diese sowieso nicht mag. Schon gar nicht in meiner Stimmung.

Trauermusik wäre mir lieber...und Seelentröster in Form von Schokolade in allen Varianten und Kuchen könnte ich auch vertragen. 

Ob etwas Schlimmes oder gar Furchtbares geschehen ist? Nein gar nicht, eigentlich im Gegenteil. Nur erzählen mir mein Herz und Gedankenkarussell eine ganz andere Geschichte.

Herz über Kopf💞


Mein wunderbares Töchterchen geht für ein Semester nach
Costa Rica

Costa Rica, ein Auslandspraktikum um ihr Spanisch zu verbessern und um wie gesagt ihr Praktikum zu absolvieren.

Soooo weit weeeeg! Wieder einmal. Typisch Tashina, ihr Ziel ist es, jedes Land dieser Welt zu erkunden. Damit hat sie mich in ihren jungen Jahren bereits jetzt an Fernreisen überholt.

Natürlich hat sie dort eine Unterkunft und einen guten Praktikumsplatz, natürlich ist es nicht am anderen Ende der Welt. Australien haben wir schon hinter uns...😅

Und während ich das schreibe, verstehe ich, dass nur das Leben auf sie wartet, welches sie gewählt hat. Sie hat schon immer gute und vernünftige Entscheidungen für sich getroffen und ist ihrem Herzen gefolgt.

Tashina, auch Buz
genannt
Mein Verstand motzt nur ein bisschen vor sich hin, denn keiner von ihren Freundinnen an der Uni macht ein Praktikum, das so weit weg ist. Das Alläu, Bayern und der Harz haben doch auch etwas zu bieten.😎
Gerade beneide ich die Eltern ein bisschen, deren Kinder in der Nähe wohnen, keine Abenteuer suchen und die Welt rocken wollen.

Eine ganz ehrliche Frage an mich selber: Würde ich es anders machen? NEIN, würde ich nicht!

Habe ich überhaupt das Recht meinem Kind meine Ängste und Gedanken über zu stülpen um sie vielleicht zu überzeugen hier in vermeintlicher Sicherheit zu bleiben?
Ihr aber eventuell damit ihre Träume und Erfahrungen zu nehmen?💃
Weil sie meiner Meinung und Lebenserfahrung nach vielleicht hier sicherer wäre? 
An mich zu binden, ihr meine Lebensphilosophie zu verabreichen, weil ich meine, dass das richtiger ist?

Nein. Sicherlich nicht, das Recht steht mir nicht zu. Ich würde es auch gar nicht wollen und - es ist schließlich mein Gedankenkarussell. Mein Job ist es, sie zu lieben und zu fördern und in ihren Wünschen und Träumen zu bestärken.

Letzte Woche war mein Töchterchen für 2 Tage bei uns. Ich hatte mich mit meiner Freundin zum Essen im Cafe verabredet, wo wir zufällig auf Tashina und ihrem Bruder Manuel gestoßen sind.
Mein Freundin sagte nur "Oh Gott, ich würde vor Angst sterben, wenn eines meiner Kinder das machen würde" und Tashina antworte nur darauf: "Na was meinst du wie es mir damit geht? Klar habe ich auch Angst davor!"

Das ist es, was ich an ihr und jedem anderen Menschen bewundere, die ihre Träume leben, ihre Wünsche in die Realität bringen und sehr lebendig, selbstbewußt und erfolgreich in ihrem Leben stehen.

Das ist es auch, was sie ausmacht. Dieter beschreibt diese Aktivität als typischen Dreier. Was sie sich vornimmt, zieht sie einfach durch.
Ob sie ihr Leben liebt? Ja, das tut sie, mit allem Drum und Dran.

Ich mache derweil eine Mama-lernt-Vertrauensübung für mich daraus.😏

Wunderbares Töchterchen Tashina, kurz Buz genannt, die  Liebe meines Lebens. Eine Verbesserung meiner Selbst.

Für mich ist es stets eine große Freude, diese schöne lebendige, intelliente und fröhliche junge Frau anzuschauen,
die Teil meines Selbstes ist.

An manchen Tagen wie heute zum Beispiel finde ich allerdings, dass man ohne Kinder ganz bestimmt entspannter lebt.😇

Denn niemand kann einen emotional so mitnehmen wie die eigenen Kinder, die jüngeren Persönlichkeitsteilchen von uns selbst.
In diesen Augenblicken merke ich, dass sie tatsächlich ein Teil meines Selbst ist. Tief verbunden mit meiner Seele, mit mir und sie ist nicht in meinem Herzen, sie ist mein Herz.💝

Und gerade deshalb lasse ich sie frei, ihre Erfahrungen zu machen, bestärke sie immer und behalte meine (Mama`s machen sich immer Sorgen) Gedanken bei mir, denn da gehören sie hin. Wie gesagt sind es meine, nicht ihre und ein Überstülpen kommt überhaupt nicht in Frage.

Symbolisch drehe ich mich um, atme tief durch und lasse sie in meinem Herzen weit und leicht werden, vertraue ihr und ihren Entscheidungen. Und ehrlich, dass macht sie richtig gut! Denn so selbständig, selbstbewußt und neugierig auf sich und das Leben, so wurde sie von uns erzogen.

Meine Mama und
Tochter, ein gutes
Team und gerne
zusammen on Tour.
Nun, wir als Mama und Papa mit Michaela und Wolfi im Gepäck,  fliegen ihr im Mai hinterher, um zu schauen, wie es unserem Kind geht. Hat also auch seine guten Seiten, denn Costa Rica und Panama wären mir als Urlaubsziel sicher nicht in den Sinn gekommen.

Ich vermute, die Mamas werden mich verstehen, die Papas sehen das meist etwas lockerer.

Wie gesagt Herz über Kopf

Denn ich bin Mama, mit Freude und Leib und Seele.


Bis zum nächsten Mal mit vielen Grüßen




 Petra



















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